Santander gehört zur östlichen Andenregion und stellt hier das größte Departement dar. Es zeichnet sich durch folgende Charakteristiken aus: eine durchschnittliche Temperatur von 29˚C, einer mittleren Höhe von 959m und einer Einwohnerzahl von 2.020.664. Es liegt angrenzend an die Departements Antioquía, Bolívar, Cesar, Norte de Santander und Boyacá. Von den 87 Gemeinden in diesem Departement repräsentiert über ein Drittel ein touristisches Potential, das entdeckt werden will. Sei es durch den Umstand, dass viele Dörfer wie ein offenes Buch sind, die die Geschichte des Landes erzählen oder durch die beeindruckenden Schauplätze der Natur, die uns zum Verweilen einladen.
Die Vielfältigkeit dieses Departements ist sein besonderes Merkmal. Klima, Landschaft und Ökosysteme kombinieren sich in dieser Zone, die repräsentativ ist für die Anden-Region. Bergiges Terrain, die Ebenen im Tal Magdalena und seine Wasserressourcen konvertieren dieses Departement in ein ideales Ziel für alle, die auf der Suche sind nach natürlichen und ökologischen Reisezielen. Das Vergnügen und das Abenteuer formen auch Teil der lokalen Szene. Das Rafting beispielsweise hat sich durch die ersten Ausführungen in San Gil im Land integriert, später kamen andere Aktivitäten hinzu, wie das Canopy (Seilbahn), Felsklettern und Höhlenerkundungen.
Bucaramanga
Die Hauptstadt der Region ist gekennzeichnet durch eine mittlere Temperatur von 23-26˚C, einer Durchschnittshöhe von 959m und ca. 525.425 Einwohner. Offizielle Stadtgründung war der 22. Dez. 1622 durch die Spanier, die in dieser Epoche den indigenen Stamm „Guane“ zurückgedrängt haben, der in dieser Zeit das Land bevölkerte und kultivierte. Die Stadt breitet sich aus auf einer Hochebene, die auf das Tal des Flusses „Rio de Oro“ hinabschaut. Die Indigenen haben den Fluss so getauft, da sie zu ihrer Zeit große Mengen Gold aus den Sandbänken geborgen haben. Die Stadt ist schnell gewachsen, und setzt sich mittlerweile aus „Floridablanca“, „Piedecuesta“ und „Girón“ zusammen, die das Stadtgebiet begründen. Es leben ca. 1 Mio. Einwohner in der Stadt.
Bucaramanga ist auch bekannt als „die schöne Stadt“ - „la ciudad bonita“ und die „Stadt der Parks“ - „la ciudad de los parques“, charakterisiert durch ihre kommerzielle Aktivität, den geografischen Eigenschaften und der Präsenz von historischen, kulturellen, religiösen und architektonischen Sehenswürdigkeiten als Bezugspunkt für den Tourismus im Osten des Landes. Theater, kulturelle Festivals, sportliche Schauplätze, Aussichtspunkte, republikanische Architektur und eine große Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten vervollständigen das Angebot im Tourismus. Hier entsteht eine Kombination, die Geschichte und Fortschritt mit der Freundlichkeit der „bumangueses“, der Menschen aus Bucaramanga vereint.
Cañon de Chicamocha
54km entfernt von „Bucaramanga“ liegt dieser Nationalpark, der mittlerweile zum Haupttouristenziel der ganzen Region geworden ist. Er breitet sich auf ca. 320 ha aus und befindet sich in dem Canyon „Chicamocha“. der eine Gesamtfläche von 8754 ha hat. Im Nationalpark kann man vielfältigen Aktivitäten und Angeboten nachgehen: es gibt verschiedene Seilbahn- oder Canopy Routen, eine Eislaufbahn, Buggy-Pisten, einen Straußenpark, außerdem ein Gondelsystem, was den Park mit der Hochebene „Los Santos“ verbindet und spektakulär über den Canyon führt. Ein 360Grad Aussichtspunkt, auf dem man zu beiden Seiten in den Canyon schauen kann, ist besonders erwähnenswert. Es wurde ein gigantisches Denkmal konstruiert (75m lang und 24m breit), welches ein Tabakblatt darstellt. Der Tabak ist ein wichtiger landwirtschaftlicher Zweig in dieser Region. Die zugehörige Plattform ist mit 35 Bronzefiguren bestückt, die die Revolution der Bürger und Bauern der Region repräsentiert.
Girón
Über hundert Jahre älter als die Mehrzahl der Städte der Region konnte „Girón“ seinen kolonialen Charme bewahren. 1531 am Ufer des Flusses „Rio del Oro“ gegründet, zuerst benannt „La Villa de los Caballeros de San Juan de Girón“, wurde es Niederlassung von reichen Minenbesitzern, und darüber hinaus wichtiger administrativer und religiöser Stützpunkt. Die Kathedrale am Hauptplatz „Bolivar“, die kleine Kapelle „Las Nieves“, das Haus der Kulturen, eine Vielzahl an kolonialen Bogenbrücken über dem Fluss, all jene erzählen Stadtgeschichte und lassen die Herzen der Liebhaber kolonialer Architektur höher schlagen.
San Gil
Offiziell gegründet am 17. März 1689, auf einer Höhe von 1114m, und mit einer Durchschnittstemperatur von 25˚C. Die Provinz „Guanentá“, die sich in die zentrale Zone des Departements Santander schmiegt ist mittlerweile vorrangiges Ziel im Abenteuertourismus und Ökotourismus in Kolumbien. Das ist dem Umstand der dort vorhandenen besonderen Natur-Eigenschaften zu verdanken: der unbändigen Erde (aufgewühlt durch Vulkanausbrüche und Erdbeben), den wilden Berge, dem angenehmen Klima, den Flüssen, Seen und Schluchten mit den zum Teil tobenden und aber auch klaren Gewässern. Die tropischen Wälder mit ihrer vielfältigen Vegetation erlauben dem Besucher, von einer ruhigen Wanderung über ökologische Wanderpfade und geschichtsträchtige Handelsrouten aus der Kolonialzeit, bis hin zu Abenteuern mit dem Floß oder Kajak in den wilden Strudeln der Region, Vieles zu verwirklichen. Die Höhlenerkundungen sind eine der beliebtesten Aktivitäten in diesem Departement. Zu verdanken der großen Anzahl an natürlichen Formationen und Passagen im Fels. Die größte Herausforderung ist das Eintreten in die Höhle. Einmal dort angekommen, kann man Wasserfälle, natürliche Brunnen und Felsformationen entdecken, auch ist es möglich zu schwimmen, zu wandern und sich an den Formationen entlang zu ziehen oder zu schleppen. Zu den meist besuchten Höhlen zählen die „Cueva del Yeso“ und „La Vaca“ in der Gemeinde „Curití“, „la cueva del Indio“ in „Paramo“ und „La cueva del Nitro“ in Zapatoca.
Barichara
Barichara liegt auf einer Hochebene am Rande des Flusses „Suaréz“ in der Provinz „Guanentá“ auf einer Höhe von 1336m, einer Durchschnittstemperatur von 22˚C. Es hat 7522 Einwohner. Schon 1975 wurde dem Dorf der Titel des schönsten Dorfes Kolumbiens zugesprochen und im gleichen Jahr wurde es zum Nationalmonument erklärt. Das historische Zentrum, welches sehr gut erhalten wurde, beschreibt eine architektonische Geschichte aus der kolonialen Epoche. Ein Rundgang über die gepflasterten Gassen und an den erhöhten Gebäuden aus gelbem Sandstein nimmt uns mit auf eine Reise durch die Geschichte.
Wichtiger Bestandteil der Geschichte von Barichara ist der „Camino Real“, welcher Teil eines Kommunikationswegesystems der indigenen Bevölkerungsgruppe „Guane“ darstellt und in Verzweigungen „Barrancabermeja“ und „Bogotá“ verbindet. In den Jahren der Kolonisation wurden darüber die spanischen Edelleute in den sogenannten „Sillas“ auf dem Rücken ihrer Leibeigenen transportiert. 1867 entschied die Regierung diesen Weg rekonstruieren bzw. pflastern zu lassen und beauftragte damit den Deutschen „Geo von Lengerke“. Der „Camino real“ verbindet „Barichara“ mit „Guane“, Schauplatz und Erbe einer der wichtigsten Dokumentation indigener Geschichte in der Region.
Charalá
Diese kleine Gemeinde, etwas abseits der Hauptrouten der Region, liegt auf einer Höhe von 1290m, hat eine mittlere Temperatur von 24˚C und 5791 Einwohner im urbanen Raum und das doppelte im umliegenden ländlichen Raum. Schon im 17Jh. wurde die Region durch indigene Stämme wie die „Guane“ und „Chalalaes“ bevölkert, erst im 18Jh. wurde die Gemeinde unter spanischer Krone gegründet. Den Namen bekam das Dorf zu Ehren des Kaziken „Chalala“ aus dem Stamm der „Guane“. Gekennzeichnet ist die Umgebung durch seine Flüsse, den „Rio Pienta“ und den „Rio Fonce“. Im aktiven Ökotourismus können Liebhaber der Natur die umliegenden Wasserfälle, und ein bekanntes Naturphänomen, die Wasserbrunnen und -becken besuchen.
2013 wurde „Charalá“ aufgrund des geleisteten Beitrags zur Revolution zum historischen und kulturellen Nationalerbe ernannt. Bekannt ist das Dorf durch seine Freiheitskämpfer, die schon im 18 Jh. ihre Bewegungen begonnen haben. Anfang des 19 Jh. wurde durch eigene Milizen und Guerillas die große Unterstützung des Freiheitskämpfers „Bolivar“ und seiner Truppen gegen die spanische Krone begonnen. „Charalá“ war der Austragungsort der bekannten Schlacht „Pienta“ am 4. August 1819. Diese Schlacht dauerte drei Tage und es ist überliefert, dass hier große Teile der spanischen Truppen durch Bauern und Bevölkerung aufgehalten wurden. Dadurch konnten diese nicht an der großen Schlacht von „Boyacá“ teilnehmen, die für die Befreiung von Kolumbien entscheidend war. Im Zweifelsfall hätte diese durch weitere Unterstützung der aufgehaltenen Truppen gewonnen werden können. Deshalb wird „Charalá“ heute auch die „Wiege der Freiheit von Amerika“ genannt.